Donnerstag, 16. Juni 2016

Mein Hoody Missy

Heute zeige ich euch ein besonderes Prachtexemplar:
Meine Version des Schnittmusters Missy (von Melian's kreatives Stoffchaos).



Die Stoffe stammen aus einem Werksverkauf in der Nähe von Zwickau (bei Doppel Moppel ;)  in Hohenstein Ernstthal und Riedel Textil in Limbach-Oberfrohna). Wenn ihr mal in der Nähe seid, lohnt sich ein Besuch. Bündchenware gibt es bei ersterem zum Kilopreis.


Zunächst mal musste das Schnittmuster an die eigenen Maße angepasst werden. Dabei ist für diesen Schnitt besonders wichtig, dass die Teilungsnaht genau unter der Brust sitzt. Das Maß zwischen (gedachter) Schulternaht bis unter die Brust solltet ihr an euch vermessen und dann den Brustbeleg (Cup A bis D) nach diesem Maß wählen, unabhängig von eurer BH-Größe. Danach kann es auch schon losgehen.
Bei allen Ärmeln, Vorder- und Rückenteil werden jeweils die Ober- und Unterteile zusammengenäht. Achtet dabei auf elastische Nähte.


Damit es schöner aussieht, kann man die Naht noch zusätzlich absteppen.

vor dem Absteppen

nach dem Absteppen



Dann werden die Schulternähte zusammen genäht und die Ärmel eingesetzt wie in der Anleitung beschrieben.



Anschließend werden die Seitennähte verschlossen. Achtet hierbei darauf, dass sich die farblichen Teilungen jeweils (möglichst) genau treffen.



Als nächstes habe ich mich an die Kapuze gewagt. Diese fällt bei der Missy recht groß aus, ist eher eine XXL-Kapuze.
Diese wird aus Innen- und Außenstoff zugeschnitten. Da ich etwas mehr Stand wollte bei meinen dünnen SToffen, mir aber Volumenvlies zu viel erschien, habe ich noch einen dritten Stoff zugeschnitten, sodass meine Kapuze dreilagig ist.


Jetzt nicht vergessen, in den Außenstoff die Ösen für die Kordel einzubringen. Wie das genau funktioniert, zeige ich euch beim nächten Mal.


Um sich hinterher das Einfädeln zu sparen, kann man jetzt schon die Kordel einlegen (also bevor man die Kapuze annäht).


Nach dem Annähen der Kapuze sieht die Missy schon recht fertig aus. Nur die Bündchen fehlen noch.



Diese werden wie immer mit 0,7 fachem Ärmelumfang zugeschnitten und links auf rechts über den Ärmel gezogen. Dann unter Dehnung annähen.



Und schon ist Missy fertig.



 Und es war bestimmt auch nicht die letzte :)




Samstag, 11. Juni 2016

Echt Spitze

Wenn ihr ein schlichtes Shirt aufpeppen wollt, dann habe ich eine Idee für euch.
Und die liegt gerade auch voll im Trend: Spitze.
Ihr könnt sie praktisch an jeder Stelle des Shirts anbringen. Ihr könnt komplette Schnittteile ersetzen (wie z.B. die Rückseite oder Ärmel) oder ihr setzt sie im Bereich von Nähten als Steifen ein (Seitennaht oder Schulternähte), oder ihr entfernt an beliebiger Stelle Stoff und ersetz ihn. Statt zu Ersetzen kann man die Spitze auch auf den Stoff aufsetzen, dann bleibt es blickdicht und wird nicht zu luftig.
Besser ist es, elastische Spitze zu verwenden.




Bei meinem Beispiel habe ich kein altes Shirt aufgepeppt, sondern eins neu genäht (wieder nach dem Schnittmuster Kimono Tee von Maria Denmark). Der Stoff ist ungemustert und recht schlicht. Daher dachte ich mir, auch ein schöner Rücken kann entzücken ;)

So sieht das Rückenteil in kompletter Form aus.


Dann habe ich nach gut Dünken einen Ausschnitt ausgeschnitten, sodass dieser oberhalb des BH-Stegs endet.

Damit es symmetrisch wird, im Stoffbruch zuschneiden.



Die Kante im grünen Stoff wurde mittels Doppelnadel versäubert.
Dann habe ich einfach einen Streifen elastischer Spitze dahinter geheftet. Man könnte sicher auch beide Arbeitsgänge in einem Schritt erledigen.
Und so sieht das ganze dann aus:



Auf die gleiche Weise könntet ihr beispielsweise auch vorn einen schönen Ausschnitt zaubern.

Sonntag, 5. Juni 2016

Eine schräge Sache- Kanten versäubern mit Schrägband

Heute zeige ich euch, wie ihr eine richtig schicke Kante mit Schrägband hinbekomt- mit fasst unsichtbaren Nähten.
Zunächst benötigt ihr Schrägband. Das kann man selber herstellen (im Internet gibt es viele Anleitungen) oder relativ günstig in allen Farben und Mustern kaufen. Ich denke aufgrund der Stoffpreise kommt man finanziell und zeittechnisch sowieso mit Fertigem besser.

Das fertige Schrägband ist schon gebügelt, ihr klapt es zunächst wieder auf. Außerdem schneidet ihr es exakt im 45° Winkel schräg an. Dabei könnt ihr euch am Fadenverlauf orientieren.


Dann steckt ihr es auf die rechte Stoffseite entlang der Kante.


Wenn es sich wie in diesem Beispiel um eine Rundung handelt, dann zieht euch das Schrägband einfach kräfig in Form. Also in diesem Fall an der längeren Seite/Außenradius lang ziehen und die Innenseite so lassen.


Das Ende lasst ihr so etwa 2 bis 3 cm überlappen. Den überlappenden Teil dabei am besten auf der Rückseite oder einer anderen unauffälligen Stelle platzieren.



Dann näht ihr mit einem Geradstich entlang der Falz bzw. noch besser einen halben Milimeter oberhalb (also Richtung Innenrundung), damit es sich besser umschlagen lässt.




Jetzt klappt ihr das Schrägband wieder entlang der Falz ein und schlagt es um auf die linke Stoffseite.
Durch das Umschlagen verschwindet die erste Naht.

oben vor dem Umschlagen undunten in umgeschlagenem Zustand

Als nächstes näht ihr mit Geradstich ganz exakt auf der rechten Seite entlang der Linie, wo sich Schrägband und rechte Stoffseite treffen. Wählt dabei farblich passendes Garn. So wird auch diese zweite Naht fast unsichtbar.


Und schon seid ihr fertig und habt eine richtig schicke Kante.
Die Kante ist dadurch auch direkt versäubert, das müsst ihr nicht extra machen. Bedenken sollte man beim Zuschnitt, dass dabei keine Nahtzugabe notwendig wird. Die Methode eignet sich also auch, wenn ihr mal aus Versehen die Nahtzugabe vergessen oder abgeschnitten habt ;)

fertig umsäumte Kante

Freitag, 3. Juni 2016

Der kleine Fadensammler


Jeder, der näht, kennt das: ständig fallen kleine Fadenstücke und Fusseln an, die sich sehr gern in der halben Wohnung verteilen.
Daher ist es gut, wenn man einen kleinen Fadensammler, also einen kleinen Tischpapierkorb für Fäden immer an der Maschine bereit stehen hat.
Für dieses Model braucht man einen Ring aus Pappe. Dazu könnt ihr zB. eine Chipsdose zerschneiden oder eine andere Rolle aus Pappe.
 

Dann benötigt man zwei Böden aus Pappe. Diese sollten unbedingt im Durchmesser etwas kleiner sein als der Ring, da dort noch Stoffschichten drauf kommen.



Wählt einen standfesten Stoff, also einen, der nicht so fließend ist oder verstärkt ihn mit Bügelfließ.
Der Stoff für den Boden muss im Radius 1 cm größer sein, als die Pappscheibe und wird auch zwei Mal benötigt. Für die Seitenwände braucht ihr ein Stoffrechteck, das in der Breite dem Umfang entspricht und in der Höhe das doppelte der gewünschten Höhe des Fadensammlers.


Dann werden die Pappscheiben mit dem Stoff bezogen. Dazu zieht man einen Faden mit großen Stichen ringsum ein. Der Faden wird nicht vernäht, sondern die Enden straff gezogen, sodass sich der Stoff um den Kreis legt wie auf dem Foto. Das macht ihr mit beiden Böden.


Dann legt ihr die beiden Böden mit den unschönen Seiten aneinander. Mit der Hand näht man mit wenigen Stichen die Böden aneinander.


Dann wird der Boden an die Seiten genäht. Damit der Pappring im oberen Bereich bleibt und nicht innerhalb des Stoffes runterrutscht, habe ich noch eine einfach Naht darunter gesetzt.

hier wurde zur Dekoration noch ein Holzknopf angenäht


..... und fertig sind meine beiden Exemplare





Theoretisch ist der Fadensammler auch zum Eindrehen und transportieren geeignet, jedoch passt dann nicht sehr viel Abfall rein. Man dreht an dem oberen Ring und der Stoff faltet sich ein. Dann klemmt man den Boden in den Ring und so bleibt er verschlossen.